Wie lange soll man mit dem Welpen Gassigehen

Eine der Fragen, die mir ganz häufig von Welpenbesitzern gestellt wird, lautet: „Wie lange darf ich denn mit dem Welpen Gassigehen?“ Ganz grob: Eine Faustregel besagt, dass man pro Lebenswoche ca. eine Minute oder pro Lebensmonat ca. 5 Minuten Gassigehen darf. Ob das sinnvoll ist und warum, erfährst du jetzt.

Angenommen, dein Welpe ist jetzt 10 Wochen jung. Dann dürftest du laut der Regel 10 Minuten Gassigehen. Viele Welpenbesitzer schreien dann auf: „Aber mein Welpe ist damit nicht ausgelastet.“

Ganz ehrlich: Du sollst mit deinem Welpen kein Konditionstraining machen! Er sollte nicht durch Laufen ausgelastet werden. Das ist Gift für wachsende Knochen und Gelenke. Und was noch hinzukommt: Es ist nicht der Sinn des Gassigehens – zumindest nicht in diesem Alter!

Das Gassigehen mit dem Welpen dient weder dazu, dass er sein Geschäft erledigt, noch dass er ausgelastet wird, sondern dazu, die Welt kennenzulernen. Und dazu muss man ihm Zeit geben. Es kann also sein, du kommst mit deinem 10 Wochen alten Welpen in diesen 10 Minuten nur bis zur nächsten Ecke.

Das ist kein Problem! Wenn er hier geschnuppert hat, ihr dort jemandem begegnet seid und er vielleicht auf diesem Ausflug zum ersten Mal einen Rollstuhlfahrer gesehen hat, dann hat er eine ganze Menge zu verarbeiten.

Wenn ihr dann also umkehrt und vielleicht insgesamt auch mal 20 Minuten unterwegs ward, weil ihr auf dem Rückweg auch noch einem Kinderwagen und einem Kind auf dem Dreirad begegnet seid, das unbedingt ein Leckerli an den Welpen verteilen wollte, dann ist das okay und auch völlig ausreichend.

Das Gassigehen mit dem Welpen dient dazu, dass er seine Umwelt erkunden kann!

Wie lange kann so ein Welpe eigentlich einhalten?

Eine Faustregel besagt, dass der Welpe ca. so viele Stunden einhalten kann wie er Monate alt ist. Ein drei Monate alter Welpe könnte demnach drei Stunden einhalten.

Nun, das stimmt so nicht ganz. Weil man bei der Faustregel noch ein paar Dinge berücksichtigen muss. Wenn so ein Welpe schläft, hält er oft viel länger durch. Es gibt Welpen, die von Anfang an nachts stubenrein sind.

Aber es gibt eben auch Situationen, wo der Welpe schon viel früher muss. Und das sollte man bedenken, wenn man seinen Welpen möglichst schnell stubenrein bekommen möchte.

Der Welpe muss IMMER….

…wenn er aufwacht

…nach dem Fressen (ca. 5 – 30 Minuten, das variiert von Welpe zu Welpe)

…wenn er wach ist und man mit ihm spielt, sollte man JEDE Stunde rausgehen, vielleicht sogar alle 30 Minuten

WICHTIG!

Um deinen Welpen möglichst schnell stubenrein zu bekommen, solltest du ihn immer im Auge behalten, wenn er wach ist.

JEDER Welpe macht „irgendwas“ bevor er macht.  

Woran erkennst du, dass dein Welpe muss?

Manche Welpen drehen sich im Kreis, manche fangen an intensiv zu schnuppern, manche verdrücken sich in eine Ecke, andere stoppen nur kurz.

Beobachte einfach deinen Welpen, wenn er tatsächlich macht. Wenn du genau aufpasst, wirst du feststellen, dass er sich immer gleich verhält, bevor er sein Geschäft erledigt.

Jetzt weißt du, wie es aussieht, wenn dein Welpe muss.

Du schnappst ihn dir und bringst ihn an die Stelle, wo er machen soll.

NEIN, du hast keine Zeit, jetzt noch deine Schuhe hervorzuholen, dir eine Jacke anzuziehen, den Schlüssel zu suchen,….

Denn dann brauchst du nicht mehr raus. Das Thema hat sich dann zwischenzeitlich erledigt!  

Das heißt, insbesondere, wenn du dir deinen Welpen zur kühleren und/oder nasseren Jahreszeit angeschafft hast, dass du alles immer parat und binnen 10 Sekunden deinen Welpen vor die Tür gebracht hast. Du wolltest deinen Welpen doch schnell stubenrein bekommen, oder?

Beachte folgende Punkte

Gehe immer an dieselbe Stelle zum Erledigen des Geschäfts ==> Das ist ab sofort die Geschäftsstelle des Welpen.

Mache es dort so langweilig wie nur möglich. Steh wirklich nur rum um spiele nicht mit dem Welpen und sorge auch dafür, dass er möglichst nichts zum Spielen findet.

Wenn dein Welpe sich aus dem Staub macht oder wieder rein läuft, befestige eine Leine an ihm und hindere ihn daran, sein Örtchen zu verlassen.

Sobald er sich hinhockt, um sein Geschäft zu erledigen, sage ruhig z.B. „Mach was“ oder „Mach Pippi“ und WARTE GEDULDIG, bis der Kleine fertig ist und wieder aufsteht. Erst JETZT lobst du ihn und freust dich, als hättest du einen Sechser im Lotto. Wenn du zu früh lobst, macht er nämlich nicht zu Ende und den Rest erledigt er dann drinnen.

Tipp: Wenn du immer das gleiche dazu sagst, wird dein Hund  irgendwann auf dein Signal „Mach was“ sein Geschäft erledigen.


Vorbereitungen zum Fahrtraining

Hat dein Welpe sich an dich und sein neues Zuhause gewöhnt, kannst du mit dem eigentlichen Fahrtraining beginnen.

Kümmere dich zunächst darum, dass er einen sicheren Platz im Auto hat. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und Bedingung dafür, dass dein Hund mitfahren darf. Am besten sitzt dein Hund im hinteren Teil des Fahrzeuges. Sichere diesen Platz durch ein stabiles Gitter oder Netz. Mit einem Sicherheitsgeschirr kannst du deinen Hund eventuell auch angurten.

Welche Lösung die richtige ist, hängt vom Fahrzeug und der Größe deines Hundes ab. Kleinere Vierbeiner kannst du auch dauerhaft in einer Transportbox mitnehmen. Vergiss nicht, eine Rolle Küchenpapier, einen Eimer, einen Trinknapf und eine Flasche frisches Wasser ins Auto zu packen.

Das Abenteuer „Auto fahren“ beginnt

Damit dein Welpe die erste Autofahrt gut übersteht, solltest du ihn mindestens zwei Stunden vorher nicht mehr füttern. Mache ihn dann mit dem Auto vertraut. Locke ihn mit einem kleinen Leckerli oder Spielzeug zum Auto und hebe ihn vorsichtig hinein.

Ausgiebig die Umgebung erschnüffeln und spielen gehört jetzt für ihn zur Eingewöhnung. Sprich leise und beruhigend auf dein Tier ein und lobe es. Zwinge den Hund jedoch nicht im Auto zu bleiben, wenn er es nicht länger möchte. Zeige ihm seinen neuen Platz.

Wenn er dort entspannt liegt, starte den Motor. So kann er sich an das Geräusch gewöhnen. Wenn diese Übung gut klappt, kannst du zur ersten Probefahrt starten.

 

Die erste Fahrt

Sitzt dein Hund gut gesichert an seinem Platz, beginnt eine kurze Autofahrt für euch. Achte darauf, dass dein Hund während der Fahrt sitzt oder liegt. Eventuell kannst du eine Begleitperson mitnehmen.

Wird der Welpe unruhig, ermahne ihn durch entsprechende Kommandos wie sitz oder bleib. Gleiches gilt für Bellen und Jaulen. Bleib ruhig, aber energisch. Lobe deinen Hund nicht zu überschwänglich und animiere ihn nicht zum Spiel. Das lenkt ihn ab.

Zeigt das Tier Angst oder reagiert panisch, sprich leise und beruhigend mit ihm. Eventuell musst du die Fahrt unterbrechen.

Verliere nie die Geduld, wenn der Erfolg sich nicht sofort einstellt. Beende lieber die Fahrt und starte in den nächsten Tagen ein weiteres Training.

Die meisten Welpen brauchen drei bis zehn Fahrten, bevor sie sich an die neue Situation gewöhnen. Auch das selbstständige Ein- und Aussteigen muss dein Hund erst lernen. Wichtig ist, dass der nächste Trainingsschritt erst dann erfolgt, wenn dein Hund den vorherigen gut gemeistert hat.